Mittwoch, 10. Juni 2015
In der Masai Mara suchten wir nach Malaika, eine bekannte Geparden Mutter mit ihren vier Jungen, die ca. 14 Monate alt sind. Um 11:00 Uhr fanden wir die Familie in der Nähe des Double Crossing. Es war heiss und die Cheetahs genossen den Schatten eines Baumes. Es passierte lange nichts und wir fuhren zurück ins Camp.
Donnerstag, 11. Juni 2015
Start um 06:00 Uhr, unsere Mission: die Geparden Familie wieder finden. Francis, unser Guide von Sunworld, fuhr mit uns zum Baum, wo wir sie gestern verlassen hatten. Wir fuhren ca. eine Stunde herum, fanden sie aber nicht. Francis bekam einen Funkspruch, dass ein anderes Auto die Cheetahs gesichtet habe. Als wir den Ort erreichten, waren Malaika und zwei ihrer Jungen auf dem Dach des Autos. Malaika ist berühmt dafür, dass sie die Autos als Ausguck benutzt. Sie ist durch verschiedene Dokumentarfilmer und Profifotografen an die Nähe der Menschen gewohnt. Einige der Fotografen waren fast Tag und Nacht bei ihr und dadurch hat sie die Scheu vor Menschen verloren. Die Jungen lernen alles von ihrer Mutter: Jagen, Verstecken, Unterscheiden ob gefährlich/harmlos, usw. Somit verhalten sich auch die jungen Geparde völlig unbekümmert, wenn sich ein Auto nähert und nutzen es sofort als Aussichtspunkt. Das Auto ersetzt quasi den Termitenhügel, auf den sie normalerweise sitzen, um nach Futter Ausschau zu halten.
Der Fahrer des Autos versuchte die Katzen wieder auf den Boden zu bringen. Da es kein natürliches Verhalten ist, wollen die Park Ranger die Geparde nicht auf Autos sehen. Inzwischen waren vier Autos bei der Geparden Familie. Nachdem der Fahrer des besetzten Autos es schaffte, Malaika wieder auf den Boden zu bringen, schlenderte diese bereits zum nächsten Auto und man konnte leicht erkennen, dass sie auch auf dieses Auto springen wollte. Der Fahrer reagierte schnell und entfernte sich. Alle Fahrer folgten dem Vorbild und fuhren von den Katzen weg.
Es war ein kühler Vormittag mit bedecktem Himmel und die Jungen in Spiellaune.
Während des Spiels sahen die schon fast erwachsenen Kinder ein Warzenschwein und starteten mit der Jagd.
Die Mutter dachte vermutlich “dumme Kinder”, die müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, denn selbst für einen Leoparden ist es schwierig, ein ausgewachsenes Warzenschwein zu erlegen; für einen jungen Geparden praktisch unmöglich.
Nach mehr als einer Stunde Spiel waren die Jungen müde und hungrig. Die Familie wanderte langsam über die Savanne, aber keine Gazelle war in Sicht. Sie legten sich ins Gras und wir standen ca. 150 Meter entfernt und starteten mit unserem Frühstück, jederzeit bereit um loszufahren. Es wurde langsam wärmer und die Lust zu jagen war offenbar verflogen. Nach zwei Stunden Warten entschieden wir uns, wieder ins Camp zurückzufahren. Wir waren sicher, dass wir am nächsten Tag die Geparden Familie wieder besuchen werden.
Freitag, 12. Juni 2015
Start wieder um 06:00 Uhr. Wir fuhren zum Ort, an dem wir die Geparden Familie gestern verlassen hatten. Nicht weit von dort entfernt sahen wir die Cheetahs einen Weg entlang gehen. Sie hatten offensichtlich seit zwei Tagen noch nichts gefressen und sahen entsprechend schlank aus. Die Mutter suchte das Gelände nach Futter ab. Das geht selbstverständlich einfacher von einem erhöhten Punkt aus. Kaum stoppte ein Auto, sprang Malaika schon aufs Dach und die Jungen folgten ihr.
Als sich eine Thomson Gazelle näherte, waren plötzlich alle in Alarmbereitschaft. Die Gazelle konnte vermutlich die Katzen auf dem Dach nicht richtig erkennen oder erwartete so etwas nicht. Zwei der Jungen sprangen dann aber viel zu früh vom Dach runter. Nun erkannte die Gazelle die Gefahr und flüchtete wie eine Rakete. Die Distanz war für die Sprinter zu gross. Schon nach kurzer Zeit gaben sie auf und schlenderten zum Auto zurück.
Eine der jungen Cheetahs war dann sehr übermütig und sprang auf den Rücksitz des Safari Fahrzeuges.
Ein Sitz war nun besetzt durch einen Geparden. Nicht ganz ungefährlich, auch wenn die Katzen schon fast zahm sind. Wenn sie durch eine ängstliche Bewegung der Menschen überrascht wird, reagiert die junge Katze ev. in Panik und beisst einen Gast. Zum Glück verhielten sich die Safari Touristen sehr professionell, es passierte nichts und nach kurzer Zeit sprang die Katze wieder raus.
Der Fahrer des Safari Fahrzeugs erklärte seinen Gästen, sie sollen die Geparden von unten stossen, damit sie wieder runter springen. Aber die liessen sich kaum stören und es dauerte einige Minuten, bis alle wieder auf dem Boden waren.
Samstag, 13. Juni 2015
Am nächsten Tag fanden wir sie eher durch Zufall wieder, natürlich auf einem Auto! Alles ging sehr schnell. Kaum hielt der Fahrer an, sprangen die Katzen auf das Auto. Er startete sofort wieder den Motor und fuhr langsam los. Das war für Malaika ungemütlich und sie sprang mit ihren Kindern wieder runter. Dann endlich zeigten sie uns ihr natürliches Verhalten, wenn sie nach Futter schauen, auf einem Termitenhügel.
Die Galerie zum Beitrag gibt es hier
Das Video von Doris gibt es hier
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