Nach zwei Wochen in Botswana hatten wir Leoparden, Cheetahs, Wild Dogs, Tüpfel-Hyänen und braune Hyänen gesehen, aber immer noch keine Löwen. Heute sollten wir dafür die volle Packung bekommen, Löwen im Camp.
Endlich sehen wir Löwen
Nachdem wir uns auf der Magotho Campsite etwas eingerichtet hatten, starteten wir am Nachmittag zum Game Drive. Wir fuhren gemütlich entlang des Khwai Rivers in westlicher Richtung, als uns ein Land Cruiser des Community Trusts überholte und stoppte. Ein junger Mitarbeiter stieg aus und fragte, ob wir die Löwen östlich des Camps gesehen hätten. Er erklärte uns, wo wir die Katzen genau finden und 15 Minuten später standen wir vor sechs schlafenden Löwinnen. Sie waren einfach zu finden, da sie direkt neben der Strasse lagen und bereits drei Autos dort standen.
Sollten sich die Löwen an ihren üblichen Tagesablauf halten, müssten sie um ca. 17:30 langsam wach werden, gähnen, das Fell pflegen, sich ausgiebig strecken und vor allem die sozialen Kontakte mit den Familienmitgliedern pflegen. Unsere Erwartungen haben die Grosskatzen punktgenau erfüllt.
Was werden die Löwen als nächstes tun?
Inzwischen stehen ca. acht Autos bei den Löwen. Sollten die Raubkatzen losmarschieren, wird es ein Gedränge auf der Strasse geben. Ich spekuliere darauf, dass sie zum Wasser gehen, um zu Trinken. Wir fahren als erstes Auto weg von den Löwen und stellen uns so hin, dass wir sie von vorne sehen, wenn sie zum Trinken an den Khwai River gehen. Von unserer neuen Position aus sehen wir jetzt die Löwen nur noch vereinzelt. Lange passiert nichts. Habe ich mich verspekuliert, es wäre nicht das erste Mal? Es dauert 20 Minuten und dann kommen alle sechs aus dem Wald, direkt auf uns zu, Glück gehabt.
Löwen im Magotho Camp
Inzwischen ist die Sonne bereits untergegangen und wir müssen zurück ins Camp, das nur ein Kilometer entfernt liegt. Für die Löwen quasi ein Katzensprung. Wir beginnen mit der Zubereitung des griechischen Salats und schneiden die feinen Filetstücke, die gestern übriggeblieben sind. Zur Feier des Tages geniessen wir einen feinen Weisswein zum Apéro. Plötzlich sieht Heidi ca. 300 Meter von uns entfernt einen Löwen im Scheinwerferlicht eines Autos. Die Löwen sind genügend weit entfernt von uns und wir machen weiter. Kurz darauf sieht Heidi wieder mehrere Löwen, jetzt aber laufen sie genau in unsere Richtung. Ruhig, aber zügig verziehen wir uns in die Autos. Heidi nimmt das Fleisch mit, nicht dass die Löwen uns noch das Abendessen stibitzen. Die sechs Löwinnen ziehen in Einerkolonne einige Meter entfernt an uns vorbei. Ein Guide verfolgt sie mit dem Auto, damit alle Camper wissen, wo die Löwen sind.
Was für ein spezieller Tag, jetzt sind wir so richtig im Safarimodus: am Morgen die Paradise Pools mit den vielen Letschwe Antilopen, dann die Dombo Hippo Pools, eine erfolgreiche Flussdurchquerung und am Abend noch die Löwen. Zum Schluss gibt es noch einen Amarula, bevor wir uns zufrieden ins Schlafzimmer verkriechen, es sind ja sechs Löwen in der Nähe.
Weitere Fotos sind in der Magotho-Löwen-Galerie zu finden.
Doris hat ein Video zu unserer Selbstfahrer-Safari erstellt und auf Youtube veröffentlicht.
2 Comments
Das war ja wirklich ein unglaublich ereignisreicher Tag!
Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, als ihr uns in Kasane darüber berichtet habt :-)!
Wie gerne wäre ich jetzt dort…
Vielen Dank lieber Herbert, für deine wunderbaren Erzählungen.
Dein Blog hilft mir jetzt über die «Afrika-freie» Zeit hinweg.
Ganz liebe Grüsse von ännet em See, Daniela
Danke Daniela, ja das war ein aussergewöhnlicher Tag an einem speziellen Ort. Auf deinem Blog können wir zum Glück auch noch ganz viele interessante Geschichten lesen.
Liebe Grüsse über den See
Herbert