Selbstfahrer Safari durch Botswana im April 2017, Teil 1
Die unendliche Weite der Kalahari dominiert die Landschaft von Botswana. Das Land ist wild, rau und unvergleichlich schön. Der Okavango, einer der grössten Flüsse Afrikas, fliesst nicht ins Meer, sondern bildet in der flachen Kalahari das grösste Binnendelta der Erde. Das Okavango-Delta ist ein ökologisches Wunder mit einer sehr üppigen Pflanzen-und Tierwelt. Der Chobe Nationalpark hat die höchste Elefantendichte in ganz Afrika und an die Einsamkeit im Central Kalahari Wildschutzgebiet muss man sich als Zentraleuropäer zuerst gewöhnen.
Die fröhliche Reisegruppe: v.l.n.r. Herbert, Heidi, Hans, Doris, Vroni und Ruedi
Die Kalahari ist eine Trockensavanne mit wenig Niederschlag während der Regenzeit vom Dezember bis März. Zu Beginn des Jahres 2017 hat es jedoch so viel geregnet wie seit 21 Jahren nicht mehr. Für die Natur und die Menschen war das ausgezeichnet. Alle haben sich gefreut, denn in Botswana mangelt es immer an Wasser. Für unsere geplante Reise vom 24. März bis 17. April 2017 wurde das viele Wasser aber immer kritischer. Noch nie in meinem Leben habe ich so oft die Langfrist-Wetterprognosen angeschaut. Viele unserer geplanten Strecken standen unter Wasser, speziell im Delta, wo es insgesamt 1´400 mm Regen in 3 Monaten gab.
Es blieb mir nichts anderes übrig als einen Plan B vorzubereiten und als dann auch noch ein Zyklon über die Kalahari fegte kam noch Plan C dazu.
Tatsächlich haben wir folgende Reise erlebt, die sehr nahe am ursprünglichen Plan A war:
Teil 1: Kalahari
25.3.2017 Ankunft in Johannesburg, Fahrt zum Marakele NP
26.3.2017 Marakele Nationalpark, Bontle Campsite
27.3.2017 Fahrt zum Khama Rhino Sanctuary
28.3.2017 Fahrt ins Deception Valley, Campsite CKDEC02
29.3.2017 Fahrt zur Phokoje Pan, Campsite CKTAU03
30.3.2017 Fahrt zur Sunday Pan, Campsite CKSUN03
31.3.2017 Fahrt zum Boteti River, Tiaan’s Camp
1.4.2018 Fahrt durch Makgadikgadi Park, Baines Baobab Campsite
2.4.2017 Fahrt durch Nxai Pan nach Maun, The Kraal Lodging B&B
Teil 2: Okavango Delta
3.4.2017 Scenic Flight über das Okavango Delta, The Kraal Lodging B&B
4.4.2017 Fahrt bis zum Moremi South Gate, Campsite MQ4
5.4.2017 Fahrt bis Xakanaxa, Campsite XA5
6.4.2017 Xakanaxa, Paradise Pools, Bootsfahrt, Campsite XA5
7.4.2017 Fahrt bis Khwai North Gate, Campsite MK10
8.4.2017 Fahrt bis Savuti, Campsite CV2
9.4.2017 Fahrt zum Chobe, Muchenje Campsite
10.4.2017 Fahrt durch den Chobe NP bis Kasane, Autoabgabe, Chobe Safari Lodge
Teil 3: Chobe River und Victoria Falls
11.4.2017 Transfer zum Hausboot, Chobe Princess, Namibia
12.4.2017 Chobe Princess
13.4.2017 Chobe Princess
14.4.2017 Transfer zu den Victoria Falls in Simbabwe, The Victoria Falls Hotel
15.4.2017 Victoria Falls, The Victoria Falls Hotel
16.4.2017 Flug Victoria Falls – Johannesburg – Zürich
17.4.2017 Ankunft in Zürich
Insgesamt sind wir von Johannesburg bis Kasane 2‘500 km gefahren
Samstag, 25. März 2017, Ankunft in Johannesburg
Pünktlich landen wir mit der Swiss am Vormittag in Johannesburg. Nach dem Zoll wartet ein Mitarbeiter von Bushlore und fährt uns zum Depot für die Übernahme der drei Land Cruiser Bushcamper. Bushlore ist ein spezialisierter Vermieter von 4×4 Fahrzeugen, mit dem wir seit Jahren gute Erfahrungen gemacht haben. Die umfangreiche Ausrüstung der Fahrzeuge wird uns erklärt und wir checken das bestellte Spezialzubehör, wie Grasnetze um die Kühler abzudecken, Satelliten Telefon für den Notfall und Seilwinden.
Der Toyota Land Cruiser 79 series Bushcamper von Bushlore hat folgende Spezifikation:
- 6 Zylinder Dieselmotor, 94 kW, 280 NM, 5-Gang Getriebe
- Verbraucht haben wir im Schnitt 15 Liter auf 100 km
- 4×4 mit Reduktionsgetriebe und Differentialsperren vorne und hinten
- 180 Liter Dieseltank
- 120 Liter Wassertank
- 140 Watt Solarpanel
- 2 Kühlschränke
- 3 Batterien
- Schnorchel
- 2 Reserveräder
- Dusche mit Warmwasserboiler
- Campingmaterial
- v.m.
Mit den grossen Land Cruisern fahren wir im Konvoi zu einem Pick & Pay in der Nähe zum Einkaufen. Auf der rechten Seite fahren, mit der linken Hand schalten und die ungewohnte Grösse der Fahrzeuge führt bei uns allen zu etwas Stress. Zudem sind wir in der Millionenstadt am Samstag unterwegs. Alles geht gut, die Kühlschränke werden mit den Einkäufen und die Tanks mit Diesel aufgefüllt.
Viel zu spät kommen wir im Marakele Nationalpark an, der 220 km nördlich von Johannesburg liegt. Es ist 19:20 Uhr und bereits dunkel. Nach etwas Brot, Käse, Chips und Rotwein verziehen wir uns früh in unsere Schlafsäcke.
Sonntag, 26. März 2017, ein Tag im Marakele Park
Nach dem Frühstück räumen wir erst einmal die Fahrzeuge richtig ein und faulenzen danach bis in den Nachmittag hinein. Dann wollten wir Wildtiere sehen und starteten zum ersten Game Drive. Die abenteuerliche Fahrt zum Lenong Viewing Point führt über eine steile, sehr schmale Strasse. Die grossartige Aussicht entschädigt etwas für die Schweissperlen auf der Stirn. Beim Rückweg zur Campsite begegnen wir zwei Breitmaulnashörnern, für die der Park bekannt ist. Kurz darauf verschwinden die Nashörner im dichten Busch. Nach wenigen Metern sind sie nicht mehr zu sehen und wir realisieren, dass durch den starken Regen die Pflanzenwelt extrem üppig geworden ist.
Marakele Nationalpark, Bontle Campsite
Am Abend kommt dann zum ersten Mal richtiges Camping Feeling auf, wir starten mit dem obligaten GT-Sundowner (Gin Tonic). Auf den Grill kommt ein Rindsfilet, das wir mit einem guten Greek Salat geniessen, und natürlich ein südafrikanischer Rotwein. Während wir noch um den Tisch sitzen marschieren Gnus und Zebras in einer Distanz von 10 Metern in der Dunkelheit an uns vorbei. Jetzt sind wir definitiv in Afrika angekommen.
Montag, 27. März 2017, Grenzübertritt nach Botswana
Um 8:00 Uhr starten wir in Richtung Botswana. In Thabazimbi, der Stadt nahe am Parkausgang, tanken wir die Fahrzeuge nochmals voll. Der Limpopo Fluss bildet die Grenze zwischen Südafrika und Botswana. Es gibt mehrere Brücken, die jeweils als Grenzposten dienen. Wir haben uns für Stockpoort entschieden, ein kleiner Grenzübergang mit wenig Verkehr. Botswana ändert häufig die Liste mit Lebensmitteln und weiteren Naturprodukten, welche von Südafrika eingeführt werden dürfen. Entgegen unserer Vermutung waren Äpfel und Brennholz kein Problem und wir mussten nichts zurücklassen. Das Grenzprozedere dauerte eine halbe Stunde, was für Afrika sehr schnell ist.
Nach 430 km erreichen wir das Khama Rhino Sanctuary und beziehen die gebuchten Chalets. Auf dem kurzen Game Drive sehen wir insgesamt fünf Nashörner. Schade, dass wir am nächsten Tag schon früh losfahren müssen. Das nächste Mal bleiben wir zwei Nächte hier, um den Park besser kennen zu lernen.
Dienstag, 28. März 2017, Ankunft im Central Kalahari Game Reserve
Heute haben wir 400 km vor uns mit dem Ziel Deception Valley („Tal der Täuschung“). Da wir drei Nächte in der Einsamkeit der Kalahari verbringen, müssen wir in Lethlakane die Vorräte, Wasser und Diesel nachfüllen. Dabei orientieren wir uns an der Einkaufsliste, die wir während dem Frühstück erstellt haben. Der Parkplatz vor dem Spar in Lethlakane ist komplett voll und wir können unsere drei Land Cruiser nicht nebeneinander parkieren. Hans und Ruedi bewachen die Autos, Heidi, Vroni und Doris kaufen ein und ich beschaffe die Getränke. Der Einkaufswagen, den ich mit Wasserkanistern voll belade, fällt beim Rausrollen auseinander. Zum Glück platzen die Kanister nicht. Andere Kunden und das freundliche Personal von Spar helfen mir beim Aufräumen.
In Rakops biegen wir von der Teerstrasse auf die holprige schmale Piste in Richtung Matswere Gate ab, das ist die Ostzufahrt zum Central Kalahari Game Reserve. Der Weg ist trocken, aber man sieht sehr gut, dass vor wenigen Tagen die Fahrt eine matschige Angelegenheit gewesen sein muss.
Tiefe Spurrillen lassen nur eine langsame Fahrt zu.
Am Matswere Gate erledigen wir den Papierkram und erkunden uns über die Fahrverhältnisse im Park. Gemäss Aussagen der Ranger sollte es kein Problem sein, unsere Campsites im Deception Valley sowie in der Phokoje und Sunday Pan anzufahren. Gottseidank hatte es während den letzten zwei Wochen nicht mehr geregnet. Die Strasse ins Deception Valley war in einem schlechten Zustand, da während den Überschwemmungen einige Selbstfahrer unterwegs waren. Die Stellen, an denen sie sich im Matsch festgefahren hatten, waren noch gut sichtbar. Doris und ich staunten immer mehr über das hohe grüne Gras und die farbigen Blumen. So frisch und satt hatten wir die Kalahari noch nie gesehen.
Im späteren Nachmittag bezogen wir die Campsite CKDECO2, ein schöner Platz umgeben von Bäumen, aber auch von einem undurchdringlichen Buschwerk. Löwen, Leoparden oder Hyänen hätten wir erst im letzten Moment gesehen, wenn sie sich uns genähert hätten.
Campsite CKDECO2 im Deception Valley
Beim Abendessen erlebten wir, was passiert, wenn es feucht ist in der Kalahari. Wie üblich hatten wir nach Sonnenuntergang unsere Laternen auf dem Tisch. Plötzlich wimmelte es nur so von Insekten, es war kaum möglich eine Gabel voll zu essen, ohne einen Käfer zu verschlucken. Dabei war die Mehrzahl der Käfer eine Art, die etwa so gross wie ein Marienkäfer ist, schwarz und von einem extrem bitteren und stinkigen Geschmack, sehr unangenehm.
Mittwoch, 29. März 2017, grüne Central Kalahari
Wie immer am Morgen demontiere ich zuerst die Infrarot-Wildkamera. Nichts ist darauf zu sehen, es war die ganze Nacht ruhig auf unserer Campsite. Dafür hatte ich eine Zecke, die sich in meine Schulter gebissen hatte. Inzwischen habe ich gelernt, dass es in der Kalahari nur so wimmelt von Zecken in einer starken Regenzeit.
Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir um 10:30 Uhr in Richtung Südwesten. Unser Ziel ist die Phokoje Pan, wo es nur eine einzige Campsite gibt. Im Central Kalahari Game Reserve darf man nicht wild campen, als Besucher muss man immer auf einer gebuchten Campsite übernachten. Die Park-Ranger kontrollieren in diesem riesigen Gebiet tatsächlich, ob sich die Safaritouristen an die Regeln halten.
Deception Pan View Point
Je weiter wir uns vom Deception Valley entfernen, umso höher wird das Gras und die Autospuren werden immer weniger. Vor uns war hier niemand nach der Regenzeit. Wir sehen mehrere Gruppen von Oryx-Antilopen und Springböcken, aber leider keine Grosskatzen. Das Gras auf dem Mittelstreifen ist inzwischen so hoch und voller Samen, dass wir die Grasnetze vor dem Kühler anbringen. Ohne die Netze würden die Samen den Kühler verstopfen und die Folge wäre ein überhitzter Motor. Nachdem uns das in den Vorjahren mit einem Guide schon zweimal passiert ist, sind wir jetzt sehr vorsichtig.
Montage der Grasnetze bei der Abzweigung Letiahau – Phokoje
Wir fahren gemütlich durch die Kalahari und plötzlich springt ein junger männlicher Löwe aus einem Busch, der nahe an der Strasse steht. Er sieht etwas verwirrt aus und wir sind uns einig, dieser Kater war im Tiefschlaf und wir haben ihn geweckt.
Das Bild ist sehr speziell, der Löwe inmitten eines gelben Blumenmeers
Wir erreichen die Phokoje Campsite und sind überrascht über das hohe Gras. Vor uns war noch niemand da und die Campsite ist kaum zu erkennen. Heidi meint, dass sie hier sicher nicht aussteigen wird. Wir fahren also mit den drei Autos einige Runden, um das Gras niederzufahren. Wir fühlen uns am Ende der Welt. Das Feuer wird heute noch bei Tageslicht angezündet, da wir früher essen wollen, wegen den Insekten. Wir nutzen die eingebaute Dusche bei den Autos und freuen uns, dass bisher noch keine Käfer gesichtet wurden. Aber… zu früh gefreut, es kommt plötzlich eine ganze Invasion und sie setzen sich auf Tisch und Teller. Wir geniessen trotzdem den wunderschönen Sonnenuntergang und das feine Essen. Während der Nacht hören wir einige Schakale um die Wette heulen. Afrika-Feeling pur.
Phokoje Campsite
Donnerstag, 30. März 2017, Leoparden-Besuch
Mit den ersten Sonnenstrahlen kriechen alle aus ihren Schlafsäcken. Wir trinken Kaffee und freuen uns über die Morgenfarben und den unendlichen Blick über die Savanne. Nach dem Abwasch des gestrigen Abendessens – das gehört halt auch zum morgendlichen Ritual – fahren wir zur idyllischen Tau-Pan, eine riesige flache Pfanne umgeben von grünen Bäumen.
In der grünen Tau Pan
In der Pfanne sind viele Tiere am Grasen, Oryx, Springböcke und über 50 Strausse. Wegen des hohen Grases sind leider nur die grossen Tiere sichtbar. Wegen möglicher Schlammabschnitte wählen wir nicht die Strasse durchs Passarge Valley sondern die etwas höher liegende Cut Line in Richtung Sunday Pan. Eine solarbetriebene Wasserpumpe versorgt die Wildtiere in der Sunday Pan ganzjährig mit Wasser, so dass man in der näheren Gegend üblicherweise gut Tiere beobachten kann. Da es nun überall Wasser hat, sind sie nicht gezwungen ans Wasserloch zu kommen. So sehen wir nur zwei Löwen, junge Löffelhunde, einige Grossvögel und wenig Springböcke.
Wegen der Insektenplage entscheiden wir uns um 16:00 Uhr für ein frühes Abendessen und fahren später nochmals zum Wasserloch. In der Abenddämmerung fahren wir zurück auf unsere Campsite CKSUN03, ein erhöhter Traumplatz mit weitem Blick über die Pfanne und etwa 200 Meter vom Platz 04 entfernt.
Campsite CKSUN03, Sunday Pan
Im Dunkeln sitzen wir um den Tisch und plaudern über unsere Erlebnisse. Ab und zu haben wir den Eindruck, dass sich in den Büschen um uns herum etwas bewegt, sehen aber nichts. Plötzlich raschelt es wieder ganz leise, alle sind ruhig und lauschen. Die aufkommende Müdigkeit und das mulmige Gefühl, dass sich etwas auf Samtpfoten um uns herum bewegt, machen die Entscheidung einfach, schlafen zu gehen.
Am anderen Morgen bestätigt uns das südafrikanische Ehepaar vom Nachbarplatz 04, dass sich am Vorabend eine Leopardin über eine Stunde auf ihrem Platz befand. Es ist also gut möglich, dass die Leopardin auch um uns herum geschlichen ist.
Leopardin auf der Campsite in der Sunday Pan (aus dem Internet kopiert)
Freitag, 31. März 2017, Richtung Boteti River
Wie üblich stehen wir um 6:00 Uhr auf. Die Überprüfung der Wildtierkamera zeigt keine nächtlichen Besucher, die Leopardin war nicht auf dem Platz. Plötzlich lautes Vogelgezwitscher und Perlhuhn-Geschrei und wir sind ziemlich sicher, dass die Leopardin in der Nähe ist, gesehen haben wir sie aber nie.
Nach einem kurzen Frühstück fahren wir um 8:00 Uhr los zum Matswere Gate und weiter zum Tiaan’s Camp in Khumaga am Boteti River. Kurz vor Rakops halten wir im Schatten eines Baumes und essen den Rest des Filets von gestern Abend, dazu Brot und Risotto-Resten. In Rakops erhöhen wir den Reifendruck und wollen Diesel tanken, aber die Tankstelle ist leer. Es beginnt das Schätzen und Rechnen, wieviel ist noch im Haupt- und Reservetank, wie viele Kilometer haben wir noch vor uns bis Maun, reicht es noch, oder müssen wir einen Umweg nach Mopipi fahren, um eventuell festzustellen, dass es auch dort keinen Diesel gibt? Nach verschiedenen Berechnungen und Diskussionen kommen wir zum Schluss, dass es reichen sollte und so war es dann auch, aber sehr knapp.
Am Nachmittag erreichen wir Khumaga und fahren direkt runter zum Boteti River um festzustellen, dass der Wasserstand so hoch ist, dass eine Durchfahrt am nächsten Tag unmöglich ist. Zum Glück ist die Fähre in Betrieb und eine Unsicherheit, die mich schon vor der Reise beschäftigt hatte, ist erledigt.
Im Tiaan’s Camp beziehen wir die gemütlichen Chalets und geniessen eine richtige Dusche nach den Camping-Nächten. Für den Sundowner setzen wir uns auf die Terrasse im ersten Stock mit Sicht über den Boteti River in Richtung Makgadikgadi Nationalpark. Ich plaudere länger mit Heike, der Miteigentümerin des Camps, über unsere ehemaligen Freunde von der Dombo-Farm. Es gibt ein leckeres Abendessen und schon bald freuen wir uns auf den Luxus eines grossen Betts.
Samstag, 1. April 2017, Baines Baobab unter dem Sternenhimmel (kein April-Scherz)
Heute fahren wir in den Makgadikgadi Nationalpark, müssen aber zuerst mit der Fähre den Boteti River überqueren. Das Prozedere dauert eine Weile, da nur ein Auto nach dem anderen auf der Fähre Platz hat.
Fähre über den Boteti in Khumaga
Entlang des Flusses treffen wir auf viele Elefantenbullen. Die Elefantengruppen mit Müttern und Jungen bleiben im Norden Botswanas, nur die Bullen wandern in der Regenzeit bis zum Boteti. Vielleicht ist die lange Wanderung zu anstrengend für die kleinen Elefanten, ich weiss es nicht, dazu habe ich noch keine plausible Erklärung gehört oder gelesen.
Über das Phuduhudu-Gate verlassen wir den Park und fahren auf der Teerstrasse zum Eingang des Nxai Pan Nationalpark. Eigentlich gehören Makgadikgadi und Nxai Pan Park zusammen. Da sie jedoch durch die Teerstrasse Nata-Maun getrennt werden, muss man auf der einen Seite die Ausfahrts-Formalitäten erledigen und auf der anderen Seite die Einfahrts-Formalitäten. Wir zeigen unsere Reservation für die Baines Baobab Campsite Nr. 2. Der Ranger meint, dass wir wohl besser direkt zum South Camp fahren sollten, da die Baines Baobab Campsites wegen des Wassers nicht erreichbar seien. Ohne zu wissen, wie die Situation im Park aussieht, bestätige ich ihm, dass wir das schon schaffen werden. Das war im Nachhinein doch etwas übermütig.
Baines Baobab
Wir erreichen die Baines Baobab und staunen nicht schlecht, dass diese jetzt am Ufer eines riesigen Sees stehen. Von hier liegt unsere Campsite noch 3.4 km weiter südlich. Da die Salzpfanne völlig im Wasser liegt, fahren wir am Rand entlang in Richtung Campsite 2. Schon bald müssen wir aber eingestehen, dass ein Weiterkommen unmöglich ist, es hat einfach zu viel Wasser. Wir fahren zurück zu den Baines Baobab und schlagen unser Lager dort auf. Die Autos formieren wir U-förmig in Richtung Wasser, da wir viele Leopardenspuren gesehen haben. Den Sonnenuntergang bei den riesigen Bäumen, am Ufer eines Sees, werden wir nie mehr vergessen. Wir geniessen einen sehr lustigen Abend bei Penne all’arrabbiata und Bratwurst.
Mit zunehmender Dunkelheit staunen wir über den unendlichen Sternenhimmel über den Baobabs.
Sonntag, 2. April 2017, Cheetahs in der Nxai Pan
Wegen des vielen Wassers müssen wir einen Umweg fahren, um die Nxai Pan zu erreichen. Die Strecke bis zum South Camp ist eine extreme Tiefsandpiste, auf der wir häufig das Reduktionsgetriebe nutzten. Allzu lange sollte man nicht in diesem Modus fahren, da die Gefahr von Überhitzung des Getriebes besteht.
Wir drehen eine Runde um die Pfanne und finden eine Gepardenmutter mit zwei Jungen, die schon recht gross sind. Ausser einigen Zebragruppen hat es erstaunlich wenig Wildtiere für diese Jahreszeit. Wir erklären uns auch diese Situation mit dem Regenwasser, das immer noch überall in den Pfützen vorhanden ist. Die Tiere müssen nicht zu den zentralen Wasserlöchern wandern. Nach dem South Camp sehen wir noch eine Gruppe Giraffen und Elefanten und fahren dann über die Tiefsandpiste zurück zum Gate. Dort wird der Reifendruck wieder auf das normale Niveau erhöht, da es nun auf der Teerstrasse bis nach Maun geht. Dort angekommen fahren wir zuerst zur Riley’s Tankstelle und füllen unsere inzwischen leeren Tanks mit Diesel auf. Für die nächsten zwei Nächte haben wir im „The Kraal Lodging B&B“ drei Zimmer reserviert. Die Anlage ist sehr schön und liegt direkt am Thamalakane-River. Da es insgesamt nur vier Zimmer hat, haben wir die ganze Anlage zwei Tage für uns alleine. Es gibt sogar eine Waschmaschine, die uns gute Dienste tut, bzw. unsere Frauen sind es, die die guten Dienste leisten.
The Kraal, Maun
Am Abend fahren wir zum „Backpackers“, ein Restaurant, das ebenfalls am Thamalakane-River liegt. Es scheint ein In-Lokal für junge Leute zu sein mit lauter Live-Musik.
Das Video von Doris gibt es hier
Die Galerie mit den Bildern gibt es hier
Am nächsten Tag beginnt der 2. Teil unserer Reise mit dem Höhepunkt Okavango-Delta.
2 Comments
Gaaanz herzlichen Dank für diese tollen Eindrücke! Hat Spass gemacht!
😉 Stephan und Brigitte
Sehr interessant und abenteuerlich!